Verein: Betrieb der Gedser-Windkraftanlage
CVR: 41238992


Mit hilfe des Marshallplanes
gebaut und Kooperationen mit
OEEC-Arbeitsgruppe 2




1957, Johannes Juul. Foto: Energimuseet

Die Gedser-Windkraftanlage wurde mit hilfe des Marshall-Planes 1956 von dem windkraftpionier Johannes Juul für das Elektrizitätsversorgungsunternehmen SEAS gebaut und am 26. Juli 1957 offiziell eingeweiht.
Ihr innovatives Design war ein grosser Durchbruch in der Entwicklungsgeschicte der Windkraftanlagen.
Quelle: de.wikipedia.org





1956-1957, Bau der Gedser-Windkraftanlage.
Fotos: Andel Elmuseum




Die Einweihung der Gedser-Windkraftanlage im Jahr 1957. Johannes Juul ist Nummer 5 von links. Als Nummer 4 von rechts: Edward William Golding, Englands Windmühlen-Experiment.
Foto: Energimuseet


Edward William Golding (1902-1965). Head of Rural Electrification and Wind Power Department, The British Electrical and Allied Inustries Research Association.
"Sein Beitrag zum nationalen Programm des Vereinigten Königreichs (UK), das von der Electricty Research Agency (ERA) durchgeführt wurde, war groß und umfasste hauptsächlich Wind- und Standortstudien. Sein Buch "The Generation of Electricity by Wind Power" erfreute sich in den 1970er Jahren noch großer Beliebtheit."

Quelle: Golding and ERA, 1949-1965





Die OEEC (Organisation for European Economic Co-Operation) wurde am 16. April 1948 gegründet,
um Marshallplan-Hilfe für die Länder Westeuropas zu verteilen.



Der französische Außenminister George Bidault unterzeichnet am 16. April 1948 am Quai d'Orsay die OEEC-Charta. Foto: www.oecd.org/

1950. Die ERA setzte sich unter der Führung von Edward William Golding beim Sekretariat des Ausschusses für Produktivität und angewandte Forschung der Organisation für Europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEECs) für Windkraft ein. Die Ergebnisse der Windenergie-Forschung der ERA bildeten die Grundlage dafür, die OEEC dazu zu drängen, eine OEEC Wind Power Working Party einzurichten und so die internationale Zusammenarbeit im Bereich Windenergie in den Mittelpunkt zu stellen, "um die Möglichkeit einer kooperativen Forschung und Entwicklung zu untersuchen".
Quelle: "Edward Golding's Iinfluence on Wind Power", Wind Engineering Volume 19. No.6. 2005. Trevor J. Price.




ERA Anemometer
Quelle: Golding and ERA, 1949-1965

Eine der gemeinsamen Forschungsarbeiten der OEEC Wind Power Working Party umfasste:
Studien zum Windregime. Bis 1951 war im Vereinigten Königreich, in Frankreich und Dänemark eine relativ große Menge an theoretischen Arbeiten abgeschlossen, die durch Feldarbeiten zur Überprüfung theoretischer Berechnungen untermauert wurden. Dadurch konnten die wesentlichen Anforderungen an einen geeigneten Standort ermittelt werden. Aufgrund der Nichtstandardisierung der Methoden zur Windgeschwindigkeitsmessung (zum Beispiel in unterschiedlichen Höhen über dem Boden) war dies nicht so einfach, wie es scheint.
Der Austausch von Messgeräten zwischen Ländern, z.B. zwischen Großbritannien und Frankreich wurde gefördert und dabei unterstützt, die Methoden zu standardisieren.
Quelle: "Edward Golding's Iinfluence on Wind Power", Wind Engineering Volume 19. No.6. 2005. Trevor J. Price.

Im Rahmen der OEEC Wind Power Working Party wurde damals viel Kooperationsarbeit zwischen europäischen Windingenieuren durchgeführt. Dank dieses Forums konnte Johannes Juul sein eigenes selbstgebautes Anemometer durch Leihgaben der Electricité de France in Paris und der Electrical Research Association in London hinzufügen. Darüber hinaus konnte Serra die erste europäische Windkarte ableiten.
Quelle: Golding and ERA, 1949-1965







Zitat aus Johannes Juuls Rede, UN-Konferenz, Rom, 1961.
"Figure 1 zeigt eine Karte von Westeuropa, auf der - in diesem Fall von Dänemark - die Messungen von SEAS und dem (dänischen) Meteorologischen Institut eingezeichnet sind. In Deutschland die Messungen sind vom Meteorologischen Amt für Nordwest-Deutschland, in Großbritannien von der Electrical Research Association und in Frankreich von Electricité de France."
Quelle: "Design of Wind Power Plants in Denmark"



Die OEEC Wind Power Working Group veröffentlicht technische Dokumente von Mitgliedsstaaten
"Eines der vielleicht wichtigsten Ergebnisse der Gründung der OEEC Wind Power Group bestand darin, globale Windkraftexperten zusammenzubringen, die ein echtes und praktisches Interesse an der Windkraft hatten. Vor der Gründung der OEEC Wind Power Group gab es keine vergleichbare internationale Organisation, und so wurde eine solche Zusammenarbeit von der Windkraftindustrie sehr begrüßt und es wurde bald klar, dass durch den freien Informationsaustausch und die gemeinsame Forschung viel erreicht werden konnte."
Quelle: "Edward Golding's Iinfluence on Wind Power", Wind Engineering Volume 19. No.6. 2005. Trevor J. Price.


Unten finden Sie Zitate/Fotos und einen Link zur Veröffentlichung der OEEC Wind Power Working Party:
1954 - Technical Papers presented to the OEEC Wind Power Working Party 2, inkl. "Conversion of Wind Power Plant from Direct Current to Alternating Current Output" by Johannes Juul.


Fig.No. 1.: Im Rahmen der experimentellen Arbeiten, die derzeit von SEAS durchgeführt werden, wurde im Jahr 1951 beschlossen, die Bogoe-Mühle von Gleichstrom auf Wechselstrom umzustellen.
Quelle: Johannes Juul.


Durch die Unterstützung der OEEC sei die Bedeutung der Windenergie gestiegen und werde anschlieöend von den nationalen Regierungen ernsthaft in Betracht gezogen .
Es stellte sich jedoch bald heraus, dass die OEEC nicht in der Lage war, der Wind Power Group finanzielle Hilfe zu leisten, und so wurde die Gruppe kurz vor dem Treffen im April 1951 gebeten, die Schirmherrschaft einer anderen Organisation fortzusetzen. Aber eine solche internationale Vereinigung kam zu diesem Zeitpunkt noch nie zustande.
Die Regierung jedes Mitgliedslandes wurde gebeten, eine zentrale nationale Organisation zu ernennen, die für die "Zusammenstellung, Analyse und Verbreitung von veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Informationen über die Nutzung der Windkraft in ihrem Hoheitsgebiet" verantwortlich ist.
Quelle: "Edward Golding's Iinfluence on Wind Power", Wind Engineering Volume 19. No.6. 2005. Trevor J. Price.



"Von links nach rechts: US-Präsident Harry S. Truman, US-Außenminister General George Marshall, Paul Hoffman und Averell Harriman diskutieren im Oval Office über den Marshall-Plan, 29. November 1948." Foto: Abbie Rowe / Wikimedia Commons

Nach dem Zweiten Weltkrieg befürchteten mehrere Nationen, dass die fossilen Brennstoffe noch vor dem Jahr 2000 erschöpft sein könnten. Während des Krieges hatten viele Länder Probleme, Treibstoff für ihre Kohle- und Ölkraftwerke zu beschaffen. In den folgenden Jahren, u.a. Dänemark hat damit begonnen, alternative Energiequellen für die Stromversorgung zu testen, u.a. Windmühlen. Im Jahr 1947 testete der Ingenieur Johannes Juul, der beim Elektrizitätsunternehmen SEAS angestellt war, Blätterprofile für eine Turbine, die einen Asynchrongenerator antreiben und so Wechselstrom für das Stromnetz erzeugen sollte. Bisher wurde Windkraft in Dänemark als Ergänzung zur Stromproduktion mehrerer Gleichstromanlagen genutzt.

Auf Anregung des OEEC-Treffens zum Thema Windkraft in Paris im Jahr 1950 gründete der dänische Elektrikerverband ein nationales Windkraftkomitee.
Zu den Mitgliedern des Windkraftkomitee gehörten: Kraftwerksdirektoren, S.M. Buhl von SEAS und W. Hanning aus Frederikshavn Elværk, die Hersteller von Windkraftanlagen H. Lykkegaard von der Firma Lykkegaard und Børge Vester von F.L. Smith und CO. Mit dem Bau der experimentellen Windkraftanlage Vester Egesborg im Jahr 1950 erhielt Johannes Juul auch einen Sitz im Windkraftausschuss.
Im Jahr 1952 beschloss das Windkraftkomitee, dass in Dänemark eine größere Windkraftanlage mit 100-200 kW auf der Grundlage der Juul-Versuchsturbinen Vester Egesborg und Bogø gebaut werden sollte. Bereits im Mai 1952 reichte das Komitee beim dänischen Staat einen Antrag auf finanzielle Unterstützung für den Bau einer großen Versuchsturbine ein und erweiterte 1953 das Windkraftkomitee um ein Unterkomitee bestehend aus den Professoren der dänischen Technischen Hochschule: Mehldahl und Rambøll.

Finanzierung, der Bau der Gedser Windkraftanlage, über den dänischen Staat und den Marshallplan
Im Jahr 1954 erhielt das Windkraftkomitee aus den Marshall-Mitteln 300.000 DKK (ein vom dänischen Staat zurückgestellter Betrag, der dem Wert der nach dem Krieg von den USA erhaltenen Geschenke entspricht) für weitere Experimente mit Windkraft in Dänemark. Im Jahr 1957 wurden die 300.000 DKK durch 225.000 DKK ergänzt, sodass an verschiedenen Orten in Dänemark Messstationen errichtet und Messungen an der geplanten Versuchsmühle durchgeführt werden konnten. Insgesamt hatte der dänische Staat in den 1950er Jahren beschlossen, 525.000 DKK für die dänischen Windturbinenexperimente bereitzustellen, doch dem neuen Forschungszentrum für Kernkraft in Risø wurden 1955 150 Millionen DKK bewilligt. Auch der Bau großer Kohlekraftwerke und eines ausgedehnten Hochspannungsnetzes, der zweistellige Millionenbeträge erforderte, wurde teilweise mit Marshall-Mitteln finanziert.
Quelle: "Gedsermøllen - banebrydende dansk vindmølleteknologi i 1957" - Kapitler af Vindkraftens Historie i Danmark", 2005. Jytte Thorndahl. Energie Museum.


Foto: Andel Elmuseum

Der Regelbetrieb wurde 1958 aufgenommen, im ersten Betriebsjahr speiste die Gedser-Windkraftanlage 356.920 kWh elektrischer Energie ins Stromnetz ein. Nicht zuletzt erhielt sie auch internationale Aufmerksamkeit und diente als Vorbild für eine britische Versuchsanlage (Matthias Heymann: Geschichte der Windenergienutzung 1890-1990. Frankfurt am Main 1995, S. 315.) Zudem lief sie sehr zuverlässig; elf Jahre lang traten keine größeren Schäden an ihr auf. (..)
Nachdem sich in den 70er Jahren infolge von Brennstoffverteuerung und Energiedebatte die Ausgangslage verändert hatte, wurde die Anlage von November 1977 bis März 1979 im Rahmen einer Testserie der NASA für das US-amerikanische Windenergieprogramm überholt und mit einer Reihe von Sensoren ausgestattet wieder in Probebetrieb genommen.
Quelle: de.wikipedia.org


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