Verein: Betrieb der Gedser-Windkraftanlage
CVR: 41238992


Johannes Juul - Erfinder



Johannes Juul. Foto: Energimuseet

Johannes Juul (1887 - 1969). Erfinder und "Windkraftpionier".
Das sogenannte "Dänische Konzept" wurde in den 1950er Jahren in Dänemark von Johannes Juul entwickelt. Die erste nach diesem Konzept entwickelte Windenergieanlage wurde in den Jahren 1956-57 an der Küste südlich von Gedser gebaut und hatte eine Nennleistung von 200 kW. Die Anlage war für ihre Zeit eine technische Revolution und über viele Jahre die gröeßte der Welt.
Quelle: wind-energie.de

Das dänische Windkraftanlagen-Design mit den sichtbaren Klappen an den Flügelspitzen als Bremse - ein Patent von Johannes Juul.
Quelle: dgs.de


Foto: Energimuseet

1904. Als 17-Jähriger nahm Johannes Juul am ersten Kurs der "Windelektronik" von Paul la Cour an der Askov Schule teil. Auf dem Foto ist Juul in der hinteren Reihe (Dritter von rechts) und Paul la Cour in der mittleren Reihe (Erster von links) zu sehen.
1914. Juul wurde als Elektroinstallateur zugelassen.
1915. Durchführung des damals brandneuen "Hochspannungstests" an der Technischen Schule Helsingor. Juul könnte nun auch Arbeiten mit Hochspannungskabeln übernehmen.
1915 - 1926. Unabhængiges Installationsunternehmen in Köge. Über seine Firma erfand und verbesserte Juul seine elektrische Oberleitungsausrüstung. In seiner Fabrik wurden Hochspannungsgeræte hergestellt, von denen ein Teil vom Elektrizitætsunternehmen SEAS gekauft wurde. Seine neuen Stützisolatoren waren einfacher auszutauschen und sicherer.
1925. Juul erhielt das Patent Nr. 34383 für den Thermoschalter.

Quelle: "Johannes Juul und seine Mühlen", Jytte Thorndahl, Museumsinspektorin.


Foto: Energimuseet

1926. Juul wurde von SEAS (Andel Energie), in Haslev, als Montagemeister mit Verantwortung für die Verkabelung des Unternehmens angestellt - er durfte jedoch weiterhin seine eigenständige und unabhängige Forschung betreiben.
1934. Juul patentierte seine Erfindung eines Niederspannungsherdes. Der Herd war bis Ende der 50er Jahre in vielen Haushalten noch zu finden.
1940 Mit dieser Erfindung wurde er in die Ingenieursvereinigung aufgenommen. Das Foto oben zeigt einen Niederspannungsherd in Juuls privater Küche.
12 Septenber 2023. Andels Elmuseum ändert seine Adresse von Haslev zu kleineren Räumlichkeiten in Holbäk und in diesem Zusammenhang wird einer von Juuls Niederspannungsherde an Juuls-Museum in Gedser übergeben (Siehe Foto unten).


Weitere Infos und Fotos



Foto: Energimuseet

1948. Das Foto oben zeigt Juuls Windkanal bei SEAS in Haslev. Hier testete er mehr als 25 Rotorblatt-profile.
1949. Johannes Juul erreichte seine ideale Rotorblattform, die er anschließend auf drei TestWindkraftanlagen verwendete: Vester Egesborg-Windkraftanlage, Bogö-Windkraft-anlage und Gedser-Windkraftanlage.



Foto: Energimuseet

1950 - Vester Egesborg. (Juuls erste Testwindkraftanlage)
Leeläufer, 10 kW / Luvläufer, 15 kW. - Nennleistung: 10,0 kW. - Turmhöhe: 12,0 m. - Typ: Gitter. Rotordurchmesser: 8,0 m. - Kehrfläche: 50,0 m² - Anzahl der Flügel: 4. - Leistungsdichte 1: 200,0 W/m² - 2: 5,0 m²/kW. Quelle: wind-turbine-models.com

Die Vester Egesborg-Windkraftanlage hatte ursprünglich 2 Rotorblätter. Diese wurden ausgetauscht, da sie einer Windstärke von 25 m/s nicht standhalten konnten. Die neuen Rotorblätter wurden mit Streben stabilisiert, so dass der Druck auf die Blätter von den mittig platzierten Streben aufgenommen wurde. Aber auch diese konnten den starken Wind nicht Stand halten. Nach einem dritten Versuch kam Juul zu dem Schluss, dass es angemessener sei, Turbinen mit mindestens drei Rotorblättern zu bauen. Die ursprünglichen 2 Generatoren (10 kW und 3 kW) wurden durch einen 15 kW Generator ersetzt. Darüber hinaus wechselte Juul von Leeläufer zu Luvläufer .
Hinweis (im Foto): Das dänische Windkraftanlagen-Design mit den sichtbaren Klappen an den Flügelspitzen als Bremse - ein Patent von Johannes Juul.
Quelle: dgs.de



Foto: Energimuseet

1952 - Bogö - Luvläufer, 45 kW (Juuls zweite Testwindkraftanlage)

Juul hatte sich bei der Vestenborg-Windkraftanlage für ein Bremssystem mit rotierenden Bremsklappen an den Blattspitzen entschieden. Juul ließ seine Erfindung 1952 patentieren, ein Regelungssystem zur Absicherung gegen übermäßige Drehzahlen (Nr. 74199).
Als SEAS 1951 eine zweiblättrige FLS-Acromotor-Gleichstrom-Windkraftanlage auf der Insel Bogö öbernahm, hatte Juul die Gelegenheit, eine dreiblättrige, stallgeregelte Windkraftanlage mit einem Asynchrongenerator (45 kW) nach den gleichen Prinzipien und mit dem gleichen Blattprofil und Bremsklappen wie die Vesterborg-Windkraftanlage zu testen. Die Windkraftanlage erwies sich als noch effizient als gedacht, indem sie 65 kW erzeugen konnte - und nicht nur die berechneten 45 kW.
Die Bogö-Windkraftanlage lief bis 1962 problemlos. Im Gegensatz zur ehemaligen Gleichstromturbine der Insel, die oft in den Nachtstunden abgeschaltet wurde, weil das Elektrizitätswerk der Insel nicht ausreichend ausgelastet war, konnte Juuls Windkraftanlage überschössigen Strom über das Kabel in das Stromnetz von SEAS einspeisen.



Foto: Energimuseet

Juuls dritte Testkraftanlage: Die Gedser-Windkraftanlage wurde mit hilfe des Marshall-Planes 1957 gebaut.

1954. Die Skizze (oben) zeigt Juuls Entwurf einer Mehrrotor-Anlage. Der Selbstkostenpreis pro produzierte kWh wäre bei drei Rotoren am selben Turm am niedrigsten. Juuls zweite Skizze zeigt die Gedser-Windkraftanlage auf einem Gitterturm, der schließlich durch einen Betonturm ersetzt wurde. Das fertige Ergebnis wird später "Das dänische Konzept" genannt.


Weiter in der Website-Menüleiste:

Das dänische Konzept